Wie der Einsatz von Headhuntern die Suche nach qualifizierten Handwerkern verändert.
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Die Handwerksbranche verändert sich zunehmend. Handwerksbetriebe digitalisieren sich oder Headhunter, auch genannt Personalberater oder Personalvermittler, werden von Unternehmen gezielt beauftragt für eine bestimmte Arbeitsstelle, den bestmöglichen Mitarbeiter zu finden. Dabei wird nicht nur auf dem freien Arbeitsmarkt gesucht, sondern auch branchenübergreifend bei anderen Unternehmen. Um Festangestellte zu überzeugen, nutzen Headhunter bestimmte "Abwerbetaktiken". Diese sind bis zu gewissen Grenzen auch legal.
Das kann den Fachkräftemangel bekämpfen und Vorteile wie Nachteile für Handwerksbetriebe mit sich bringen. Noch ist der Einsatz von Headhuntern für die Suche nach Fachkräften in der Handwerksbranche unüblich, allerdings lassen sich immer häufiger Fälle beobachten, in denen sie zum Einsatz kommen. Häufiger werden die Dienste von Personalberatern in der Industrie genutzt, um Managerpositionen zu besetzten. Was dort funktioniert, kann aber auch für die Handwerksbranche interessant werden.
Arbeitsweise und Vergütung im Headhunter-Geschäft.
Angenommen ein Betrieb sucht einen erfahrenen Handwerker, um die Arbeitsqualität auf der Baustelle zu erhöhen. Nach Stellenausschreibungen finden sich keine angemessen arbeitssuchenden Fachkräfte. An dieser Stelle kommen Headhunter / Personalberater ins Spiel. Sie versuchen eine angemessene Fachkraft für ihren Auftraggeber zu finden und diese notfalls auch für einen Wechsel des Arbeitsplatzes zu motivieren. Egal ob per E-Mail, Telefon oder im persönlichen Kontakt.
Hierbei gibt es allerdings bestimmte gesetzliche Regelungen, die Personalberater einhalten müssen. Zum Beispiel dürfen sie nicht persönlich das Betriebsgelände betreten und den Arbeitsablauf stören. Dazu zählt auch das gezielte Abwerben von Arbeitern der Konkurrenz, um sie zu schwächen. Abgeworbene müssen deswegen tatsächlich eingestellt werden. Außerdem zählen mehrmalige Anrufe bei verschiedenen Angestellten einer Firma während der Arbeitszeit als rechtswidrig und gelten als unlautere Methoden.
Zwischen 15 und 33 Prozent des Bruttojahresgehalts der Arbeitsstelle werden für die Dienste eines Headhunters nötig.
Die Bezahlung der Headhunter bezieht sich meistens auf die zu besetzende Stelle des Auftraggebers. Zwischen 15 und 33 Prozent des Bruttojahresgehalts der Arbeitsstelle werden für die Dienste eines Headhunters nötig. Allerdings sind auch Festpreise im Voraus, Teilzahlungen nach Beratungsterminen oder erfolgsbezogene Zahlungen üblich.
Worauf ist bei der Auswahl eines Headhunters zu achten?
Wird sich für die Arbeit eines Headhunters entschieden, gibt es einige Dinge zu beachten. Erst dann kann ein zufriedenes Resultat erreicht werden. Als Erstes gilt es dabei die Motivation des Personalberaters zu prüfen. Je mehr sich der Berater in ihr Unternehmen einfühlen kann und auf Eigenheiten in ihrem Suchprofil eingeht, desto präziser und besser wird er arbeiten. Deshalb können regionale Personalberater einen Vorteil bringen.
Als Zweites ist es wichtig, sich über den Ruf des Headhunters zu erkundigen.
Wie lange ist er schon im Geschäft?
Welche Kunden hatte er in der Vergangenheit?
Hierbei kann es helfen andere Unternehmen über ihre Zufriedenheit mit dem Berater zu befragen. Weitere Informationen gibt der Berater selbst oder ergeben sich durch eigene Recherche. Außerdem ist es als Drittes wichtig, sich nach den Qualifikationen des Headhunters zu erkundigen. Zwar darf sich jeder ohne gesetzliche Nachweise Personalberater nennen, da es kein geschützter Beruf ist, allerdings geben viele Profis freiwillige Nachweise über ihre Qualität. Beispiele hierfür wären Qualifikationen als anerkannter Coach oder Wirtschaftspsychologe. Als Letztes gilt es darauf zu achten, dass die Honorare von Anfang an transparent aufgezeigt werden, um "Abzockertaktiken" zu vermeiden.
Vorteile von Headhuntern im Handwerk?
Währenddessen sich dieser mit der Suche beschäftigt, kann der Auftraggeber anderer wichtiger Arbeit nachgehen.
Schlussendlich ergibt sich die Frage nach den Vor- und Nachteilen des Headhunter-Einsatzes für das Handwerk. Headhunter können helfen den Fachkräftemangel zu bekämpfen und eine freie Position im Handwerksbetrieb adäquat zu besetzen. Der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) geht davon aus, dass aktuell bis zu 250 000 Stellen in der Branche unbesetzt sind. Unter diesen Umständen geeignete Fachkräfte zu finden kann sich als problematisch erweisen.
Ein anderer Vorteil ergibt sich durch die externe Suche durch den Headhunter. Währenddessen sich dieser mit der Suche beschäftigt, kann der Auftraggeber anderer wichtiger Arbeit nachgehen. Das spart Zeit. Außerdem suchen Headhunter in der kompletten Branche nach neuen Mitarbeitern und nicht nur auf dem Markt der Arbeitssuchenden.
Die Nachteile für Handwerksbetriebe.
Unternehmen können auch unlauteren Methoden zum Opfer fallen und so Mitarbeiter verlieren.
Auf der anderen Seite lässt sich durch das Geschäft mit Headhuntern zwar der Fachkräftemangel bekämpfen, aber Unternehmen können auch unlauteren Methoden zum Opfer fallen und so Mitarbeiter verlieren. Natürlich können auch andere Unternehmen beziehungsweise Konkurrenten Personalberater beauftragen und probieren ihrem Handwerksbetrieb Mitarbeiter abzuwerben. Ein weiterer Kontrapunkt wäre die Abgabe der Mitarbeitersuche an einen externen Berater. Wird der Headhunter nicht genau ausgesucht, kann es trotzdem zu einem unbefriedigenden Ergebnis der Suche kommen. Letztendlich bedeutet ein Headhunter eine zusätzliche Investition, die wohl überlegt sein sollte.