Was Du über die Heizungscheck-Pflicht wissen musst: Durchführung, Kosten und Fristen
Seit Oktober 2022 gibt es die Heizungscheck-Pflicht. Das Gesetz sieht vor, dass die Effizienz bestehender Gasheizungsanlagen durch diese Überprüfung bewertet und Optimierungspotenziale aufgezeigt werden. Der Heizungscheck wird von fachkundigen Personen durchgeführt. Gehörst Du zu dieser Berufsgruppe und möchtest wissen, was es mit dem Heizungscheck genau auf sich hat, warum er notwendig ist und wie sich die Anfragen Deiner Kunden besser handhaben lassen?
In diesem Artikel:
Was ist ein Heizungscheck?
Viele Heizungsanlagen arbeiten nicht effizient genug und verschwenden Energie und Ressourcen. Seit dem 1. Oktober 2022 ist der Heizungscheck daher Pflicht. Er wurde im Zuge der Energieeinsparverordnung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eingeführt. Geregelt ist er in der „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen“ (EnSimiMaV). Bei dem Heizungscheck handelt es sich um ein standardisiertes Prüfverfahren, mit dem die Leistungsfähigkeit von Gasheizungsanlagen getestet wird. Nicht betroffen von der Heizungscheck-Pflicht sind Ölheizungen oder andere Heizungsanlagen.
Warum ist ein Heizungscheck notwendig?
Ziel des Heizungschecks ist es, unnötigen Energieverbrauch zu erkennen. Die Prüfung identifiziert Schwachstellen und zeigt Einsparmöglichkeiten auf. Durch entsprechende Optimierungsmaßnahmen soll der Gasverbrauch gesenkt und so im Falle eines Gasmangels eine zuverlässige Energieversorgung gewährleistet werden können.
Für wen ist der Heizungscheck verpflichtend?
Betroffen von der Heizungscheck-Pflicht sind Eigentümer und Vermieter von Immobilien mit Gasheizungsanlagen. Ausgenommen von der Pflicht sind Gasheizungsanlagen, für die bereits ein Nachweis über einen freiwilligen DIN 15378 Check vorliegt.
Zusätzlich zum Heizungscheck kann auch ein hydraulischer Abgleich verpflichtend sein. Eigentümer von Nichtwohngebäuden mit einer Fläche ab 1000 Quadratmetern und Mehrfamilienhäusern mit mehr als zehn Wohneinheiten mussten den hydraulischen Abgleich bis 30. September 2023 durchführen lassen. Für Mehrfamilienhäuser mit sechs bis neun Wohneinheiten fällt die Frist auf den 15. September 2024.
Hier entfällt die Pflicht zum Heizungscheck, wenn bereits ein hydraulischer Abgleich erfolgte, der Austausch und die Modernisierung der Heizungsanlage innerhalb von sechs Monaten nach der Frist geplant sind oder das Gebäude über ein standardisiertes Energiemanagementsystem oder eine standardisierte Gebäudeautomation verfügt.
Was kostet ein Heizungscheck?
Die Frage nach den Kosten für einen Heizungscheck lässt sich nicht pauschal beantworten. Schätzungsweise liegen die Kosten für einen Heizungscheck zwischen 100 und 180 EUR. Abhängig ist der konkrete Preis aber vom Anbieter, vom Zeitaufwand und der Entfernung. Um die Höhe der Anfahrtskosten für Kunden so gering wie möglich zu halten, kann der Heizungscheck zusammen mit anderen Terminen erfolgen, etwa zum Zeitpunkt der Heizungswartung.
Werden während des Heizungschecks Schwachstellen und Mängel entdeckt, kommen für Kunden Kosten für Optimierungsarbeiten hinzu. Der Preis hierfür ist sehr individuell und hängt unter anderem vom Alter und vom Zustand der Heizungsanlage, von der Art der festgestellten Mängel sowie vom Arbeitsaufwand und von den Kosten für die benötigten Materialien ab. Um die Optimierungsarbeiten umzusetzen, folgt in der Regel ein neuer Termin, sodass hierfür zusätzliche Anfahrtskosten berechnet werden.
Während die Pflicht zum Heizungscheck für Handwerker zusätzlichen Aufwand, aber auch zusätzliche Einnahmen bedeutet, bringt die Überprüfung für Immobilienbesitzer eine zusätzliche finanzielle Belastung mit sich. Unter bestimmten Umständen können Kunden jedoch von einer Förderung für die Optimierungsmaßnahmen profitieren.
Wer führt den Heizungscheck durch?
Fachkundige Personen führen den Heizungscheck durch. Dazu zählen zum Beispiel SHK-Handwerker, Heizungsinstallateure, Ofen- und Luftheizungsbauer, Schornsteinfeger oder Energieberater. Aufgrund der Fristsetzung müssen diese Berufsgruppen mit vermehrten Anfragen rechnen.
Um da den Überblick zu behalten und die Aufträge effizienter zu bewältigen, kann eine digitale Lösung helfen. Es gibt spezielle Softwarelösungen für Handwerker, die die Betriebsabläufe unterstützen können. Ein Beispiel dafür ist Craftnote. Die Kombination aus Web-App und App kann den Aufwand für die Auftragsabwicklung verringern. Mit der integrierten Plantafel können Termine mit Kunden geplant und Mitarbeiter den Einsätzen zugewiesen werden. Auf einen Blick ist so zu erkennen, welcher Mitarbeiter bereits mit anderen Aufgaben ausgelastet und wer für die Durchführung des Heizungschecks verfügbar ist.
Über die App sehen Mitarbeiter dann direkt, was vor Ort zu tun ist und können vor Ort Fotos, Zeichnungen oder Sprachnachrichten aufnehmen und in der App speichern. Auf die relevanten Unterlagen können dann alle Beteiligten vom Büro oder von unterwegs aus zugreifen und den Auftrag so leichter abwickeln. Mit der digitalen Unterschrift können Rapporte oder Verträge direkt unterschreiben lassen.
Welche Frist ist für den Heizungscheck zu beachten?
Der Heizungscheck soll bis zum 15. September 2024 durchgeführt werden. Werden bei der Überprüfung Mängel entdeckt, müssen diese wiederum bis zum 25. September 2024 behoben werden. Ob die Nichterfüllung der Heizungscheck-Pflicht Strafen nach sich zieht und welche Konsequenzen das hat, ist bisher nicht bekannt.
Wie läuft der Heizungscheck ab?
Fachleute kontrollieren beim Heizungscheck etwa die einzelnen Bestandteile der Heizung, darunter Heizkessel, Brenner oder Heizkörper. Wie steht es um den Abgasverlust, die Wärmeerzeugung und den Wärmeverlust, die Heizkesselregelung, die Dämmung von Leitungsrohren und Armaturen und die Warmwasseraufbereitung?
Es werden bestimmte Parameter und Einstellungen überprüft und anhand eines Punktesystems bewertet. Muss die Raumsolltemperatur angepasst werden? Ist ein Austausch der Pumpe notwendig? Oder ist die Vorlauftemperatur zu hoch und muss abgesenkt werden? In Form von undichten Leitungen, einer veralteten Regelungstechnik oder fehlerhaften Einstellungen werden bestimmte Schwachstellen aufgedeckt.
Das Ergebnis wird durch die fachkundigen Personen festgehalten. Kunden erhalten einen Nachweis über den durchgeführten Heizungscheck und mit ihm Empfehlungen und Hinweise, wie sie effizienter heizen können und welche Mängel dafür behoben werden
Fazit
Die Pflicht zum Heizungscheck betrifft Eigentümer und Vermieter von Immobilien mit Gasheizungsanlagen. Dabei werden Einsparpotenziale von Gasheizungsanlagen aufgedeckt. Bis zum September 2024 bedeutet das unter anderem für SHK-Handwerker, Heizungsinstallateure und Schornsteinfeger einen Anstieg von Anfragen und Aufträgen. Um den erhöhten Anfragen gerecht zu werden, können digitale Lösungen helfen. Als spezialisierte Softwarelösung bietet Craftnote Unterstützung in der Auftragsabwicklung und Planung.