Versicherungen für Gründer im Handwerk
Was Du in dieser Lektion lernen wirst:
- Welche Versicherung sollte man als Gründer im Handwerk unbedingt haben?
- Welche Versicherungen machen für Handwerksgründer zusätzlich Sinn?
- Was für Kosten kommen auf ein Handwerksgründer pro Monat und Jahr zu?
- Was gibt es außerdem zu beachten?
- Wo soll ich mich beraten lassen und wer ist der richtige Ansprechpartner für mich?
Welche Versicherung sollte man als Gründer im Handwerk unbedingt haben?
Ein „Must Have“ ist zum Ersten die Betriebshaftpflicht. Dabei ist es von Vorteil, sich vor der Betriebsgründung damit auseinandersetzen, da die Preise der Versicherung stark variieren. Ein Grund dafür sind die verschiedenen Gefahrensituationen bei den Gewerken. Dachdecker sind beispielsweise stärker gefährdet als ein Büroarbeiter. Deswegen schwankt die Versicherung zwischen 500 bis 6000 Euro Jahresbeitrag. Außerdem ist darauf zu achten, dass alle Tätigkeiten, die ausgeübt werden sollen, dem Versicherungsmakler genau mitteilt und von ihm in die Tätigkeitsbeschreibung aufgenommen werden. Sonst kann es zu fatalen Versicherungslücken kommen. Ein Tipp von Profi Rainer Schamberger, für die meisten Gründer gibt es Existenzgründernachlässe, die die Betriebshaftpflicht in den ersten 1-2 Jahren erheblich günstiger erscheinen lassen.
Als weiteres „Must Have“ gilt die Rechtsschutzversicherung. Falls diese schon im privaten Rahmen abgeschlossen ist, muss diese auf den „Selbstständigen Tarif“ umgestellt werden. Sonst greift sie nicht mehr. Durch die Umstellung wird sie allerdings etwas teurer. Allerdings gilt auch hier die Empfehlung, die Rechtsschutz vor der Gründung abzuklären, da meistens Wartezeiten vor dem Abschluss anfallen.
Welche Versicherungen machen für Handwerksgründer zusätzlich Sinn?
Die zusätzlichen Versicherungen unterscheiden sich nach der Art der Arbeit. Gibt es viele Anschaffungskosten oder Maschinen, die es sich lohnen könnte zu versichern? Hier sollte sich die Frage aufdrängen, was der Inhalt des Gewerkes ist und was es in der Richtung auf dem Versicherungsmarkt gibt. Speziell empfiehlt sich zum Beispiel eine Elektronikversicherung. Diese umfasst alles, was in irgendeiner Weise technisch gegen Schäden abzusichern ist. Falls das Messgerät, das Handy oder der Laptop kaputt geht, ist es dadurch für kleines Geld realisierbar.
Was für Kosten kommen auf ein Handwerksgründer pro Monat und Jahr zu?
Die Kosten sind im Handwerk meistens vom Gewerk, der Mitarbeiterzahl und dem Umsatz abhängig. Ein Beispiel wäre die vorher genannte Betriebshaftpflicht, die je nach Gefahrenlage zwischen 500 und 6000 Euro in Jahr variiert. Sollen alle empfohlenen Versicherungen berücksichtigt werden, ergeben sich vorsichtig gerichtet Kosten von 600 bis 1000 Euro im Jahr. Die Elektronikversicherung beläuft sich auf ungefähr 90 Euro und die Inhaltsversicherungen bei 50 bis 200 Euro im Jahr. Der Rechtsschutz liegt hingegen bei 200 und 600 Euro Jahresbeitrag. Damit muss ein Neugründer, der auf der sicheren Seite stehen will, mit ungefähr 80 bis 120 Euro im Monat rechnen.
Was gibt es außerdem zu beachten?
Nach Experte Rainer Schamberger, empfiehlt es sich, vor der Unternehmensgründung mit der gesetzlichen Rentenversicherung zu befassen. Hier kann in den ersten Jahren nur der halbe Regelsatz bezahlt werden. Somit können pro Monat 250 Euro eingespart werden, die dann zum Beispiel in betriebliche Versicherungen investiert werden können. Zudem ist es sinnvoll sich mit der gesetzlichen Krankenversicherung zu beschäftigen. Zwar ist es möglich die ersten Jahre nur den Mindestbeitrag zu bezahlen, aber spätestens nach dem Jahresabschluss wird es auf den Umsatz angepasst. Wurde viel Umsatz gemacht, wird ein gewisser Betrag nachverlangt. Dort können schnell hohe Nachzahlungen drohen.
Außerdem ist die Frage nach gesetzlich oder privat versichert ein Thema für Gründer. Hier rät Schamberger in den ersten Jahren erst einmal gesetzlich versichert zu sein. Allerdings lohne sich ein regelmäßiger Vergleich, ob die gesetzliche Variante wirklich billiger bleibt. Als Tipp nebenbei sieht der Experte eine kleine Anwartschaft von 8 Euro monatlich zu machen. Das bedeutet, dass der Gesundheitszustand und das Eintrittsalter eingefroren wird. Diese beiden Sachen sind entscheidend für den Preis der Versicherung und die Chance auf den Eintritt in eine private Krankenversicherung (kurz: PKV). Selbst wenn sich letztendlich gegen eine PKV entschieden wird, ist es möglich, Anwartschaft ohne Gesundheitsprüfung in Zusatzversicherung, wie Zahn oder Ambulanz, umzuwandeln.
Wo soll ich mich beraten lassen und wer ist der richtige Ansprechpartner für mich?
Ein Tipp vorneweg, Rainer Schamberger empfiehlt keine Bankberater, da diese für das Thema nicht geeignet seien. Am besten findet man Beratung bei einem Versicherungsberater oder Makler wie unser Experte. Diese Bezeichnung Makler oder Berater ist zudem wichtig. Nur sie müssen gesetzlich verankert auf der Seite des Kunden stehen. Versicherungsvertreter können sich logischerweise auch der Seite des Unternehmens platzieren. Das kann einen Unterschied ausmachen, da der Makler flexibel den ganzen Markt nutzen kann.
Allerdings ist nicht jeder Makler genau spezialisiert für das Handwerk. Deswegen wird geraten eher auf spezielle Makler zurückgreifen, die sich im Handwerk und im Gewerk auskennen. Experte Schamberger bietet beispielsweise die 59 Gewerke mit Meisterzulassung an. Bei Fragen zum Thema steht unser Experte natürlich zu Verfügung.