Die Vorteile eines nachhaltig geführten Handwerksbetriebs
In diesem Artikel:
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in der Gesellschaft geworden. Umfragen des Kölner Instituts für Handelsforschung unterstreichen das: Ein Viertel der Kunden achtet beim Kauf auf die Nachhaltigkeit von Anbietern. Daneben hat jeder zweite Konsument demzufolge bereits ein Unternehmen, das Grundsätze in puncto Nachhaltigkeit verletzt, boykottiert. Eine Branche, die nicht nur in vielfältiger Form für Nachhaltigkeit steht, sondern diese auch jeden Tag umsetzt, ist das Handwerk. Doch kommunizierst Du das als Handwerker und Unternehmer auch so?
Falls nicht, dann ist es höchste Zeit, dass Du Nachhaltigkeit im Handwerk nicht nur lebst, sondern auch mitteilst. Wir zeigen Dir im Folgenden auf,
was mit Nachhaltigkeit im Handwerk gemeint ist,
wie ein Handwerksbetrieb davon profitieren kann,
welche Rolle die Digitalisierung dabei spielt und
wie Du Dir durch nachhaltiges Marketing einen Wettbewerbsvorteil verschaffst.
1. Nachhaltigkeit gibt es ohne das Handwerk nicht, denn…
Das Handwerk nutzt Ressourcen nachhaltig.
Das fängt bei der Restauration und Reparatur von unzähligen verschiedenen Produkten an und hört bei der Verwertung von möglichen Abfällen auf. Somit werden in mehreren Hinsichten Ressourcen geschont, effizient verwertet und dabei noch auf Kundenwünsche eingegangen. Zudem, welcher Handwerksunternehmer kann es sich leisten, mit Materialien verschwenderisch umzugehen?
Das Handwerk setzt nachhaltige Technologien um.
Gerade Bau- und Ausbaugewerbe wie das SHK- und Elektrohandwerk sind hier im Fokus: Intelligente Smart-Home-, Solar- und Sanitär-Systeme müssen schließlich auch eingebaut werden. Genauso zählt das für energieeffiziente Dämmmaterialien, die Häuser und Wohnungen nachhaltiger werden lassen.
Das Handwerk erhält Lebensqualität und fördert wirtschaftlich attraktive Regionen.
Nachhaltig geführte Betriebe sorgen für sichere Arbeitsplätze, bieten mit Ausbildungsplätzen berufliche Orientierung, bilden Angestellte weiter oder helfen mit Jobs bei der Integration von Geflüchteten. Das prägt die Nahversorgung und Attraktivität der Regionen auf dem Land sowie in städtischen Gebieten. Denn einer Region ohne Handwerk fehlen wichtige regionale Beschäftigungsperspektiven und notwendige Anbieter für die Lebensqualität der Bürger.
Das Handwerk bewahrt Arbeitstechniken und Kulturgüter.
Hierbei muss betont werden, dass Handwerksbetriebe in den Bereichen Denkmalpflege und Restaurierung eine kulturerhaltende Rolle übernehmen. Dasselbe gilt für die Weitergabe von Arbeitstechniken, die für folgende Generationen unabdingbar sind. Nachhaltigkeit drückt sich in dem Sinne nicht nur in der materiellen Erhaltung aus.
Doch was ist mit Nachhaltigkeit im Handwerk überhaupt gemeint?
Grundsätzlich bedeutet Nachhaltigkeit, bestimmte Ressourcen von einer Menge an Kapazitäten so zu nutzen, dass langfristig darauf zugegriffen werden kann. Zum Beispiel den Handwerksbetrieb so zu führen, dass er langfristig erhalten bleibt und Gewinne erzielt werden können, anstatt kurzfristig zu planen. Möglich ist das unter anderem durch einen schonenden Umgang mit Ressourcen, eine gute Ausbildung der Fachkräfte oder effiziente Arbeits-technologien. Zudem modernisieren, reparieren und restaurieren Gewerke bei ihrer Arbeit Dinge, die für die Gesellschaft nötig sind oder bieten umweltschonende Produkte an.
2. Welche Vorteile dabei für den Handwerksbetrieb entstehen
Zum einen bietet ein wirtschaftlich nachhaltig geführter Betrieb einen krisenfesten Arbeitsplatz für Bewerber und Personal. Das hebt die Attraktivität des Arbeitsplatzes, zahlt sich bei der Personalsuche aus und stärkt die Firmenbindung der Mitarbeiter.
Zum anderen sorgt eine wirtschaftlich ausgeglichene Situation für eine gesicherte Nachfolge. Ist ein Handwerksbetrieb ökonomisch und ökologisch gut aufgestellt, ist die Nachfolge und deren Erfolg höchstwahrscheinlich.
Außerdem kann ein nachhaltiger Handwerksbetrieb die Auftragslage verbessern und sichern. Wie vorher erwähnt, entscheiden sich vermehrt Kunden für Unternehmen, die Wert auf Nachhaltigkeit bei ihren Produkten und Dienstleistungen legen.
Zudem kann mit Umsetzungen und Bestrebungen zur Nachhaltigkeit das Firmenimage verbessert werden. Warum den Aspekt nicht in das Marketing einbauen und gezielt damit werben, wenn es bei Dir ohnehin Alltag ist und Kunden gezielt danach suchen?
Welche simplen Kniffe dabei beachtet werden müssen, erklären wir Dir im zweiten Teil.
3. Nachhaltige Hilfsmittel der Digitalisierung
Einen nennenswerten Aspekt bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit im Handwerk stellt die Digitalisierung dar: Digitale Techniken im Arbeitsalltag erlauben effizienteres und umweltschonenderes Arbeiten. Apps wie Craftnote helfen dabei, die Organisation, Dokumentation und Kommunikation eines Projektes über einen Kanal zu lenken. Alle am Projekt Beteiligten sind schnell erreichbar, haben individuellen Zugriff auf wichtige Dokumente und den jeweiligen Arbeitsfortschritt. Und das überall, jederzeit, digital und über eine App.
So wird zu einer papierlosen Baustelle beigetragen, was Ressourcen schont und Zettelchaos vermeidet. Außerdem drückt sich Nachhaltigkeit auch in der Form von Datensicherung aus: Hierbei werden alle Daten „DSGVO“-konform gesichert. Das schafft Vertrauen und zusätzliche Sicherheit bei Mitarbeitern und Kunden, was letztendlich durch Marketing nach außen kommuniziert werden kann.
„Wir arbeiten nachhaltig und zeigen das auch!“
Nachhaltigkeit prägt demnach Deinen Arbeitsalltag oder soll in Zukunft mehr in den Fokus rücken? Dann lass die Öffentlichkeit daran teilhaben. Die Verwendung von umweltschonenden beständigen Materialien und ressourcenschonenden Arbeitstechniken oder die Reparatur und Restauration von Veraltetem sind nur einige Beispiele. Wer das passend in sein Betriebsmarketing einbaut, kann sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und sein Unternehmen gerade in Zeiten von Corona krisensicher machen.
4. Wir zeigen Dir wie Du nachhaltiges Marketing betreibst!
Der Knackpunkt hierbei ist Glaubwürdigkeit: Wer das nicht beachtet, dem wird schnell sogenanntes „Greenwashing“ vorgeworfen. Das bedeutet so viel wie etwas als nachhaltig zu bezeichnen, ohne es wirklich umzusetzen. Doch wie wir an den oben beschriebenen Beispielen gezeigt haben, gibt es genug Gründe für Handwerksunternehmen, nachhaltiges Marketing zu betreiben.
Im Grunde geht es darum, den Kunden mit relevanten und vollständigen Informationen über das angebotene Produkt oder die Dienstleistung zu versorgen. Informationen, die den Kunden bei der Kaufentscheidung interessieren könnten, die die Kaufentscheidung positiv beeinflussen und Informationen, die letztendlich auch wahrheitsgemäß sind, um das Vertrauen des Kunden zu gewinnen.
Das erfordert Transparenz, die mit Beispielen aus dem Arbeitsalltag oder erklärten Eigenschaften des Angebotenen erreicht wird:
Wie läuft die Fertigstellung eines Projektes oder Produktes ab?
Gibt es besonders erwähnenswerte Arbeitsschritte?
Werden nachhaltige Materialien genutzt oder
auf die Entsorgung und Wiederverwertung von Abfällen geachtet?
Was zeichnet den Betrieb in Sachen Nachhaltigkeit aus? Eine Möglichkeit diese Aspekte des eigenen Unternehmens sichtbar zu machen, ist die eigene Firmenwebsite oder die Social-Media-Kanäle zu nutzen.
Drei Strategien für ein gutes, nachhaltiges Image sind dafür essentiell
Transparenz und Verantwortung
Eine Möglichkeit, Transparenz und Verantwortung nach außen zu zeigen, sind Nachhaltigkeitsberichte oder Abzeichen von Institutionen. Kostenlos ist beispielsweise der “Nachhaltigkeits-Navigator Handwerk". Mit diesem Online-Tool lässt sich feststellen, wie und in welchen Bereichen Dein Unternehmen nachhaltig ist. Die Ergebnisse können anschließend als Übersicht für Kunden, Bewerber oder Geschäftspartner genutzt werden. Neben dem Navigator bietet der “Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK)” ebenfalls Berichte nach international anerkannten Standards an. Allerdings lässt sich auch mit eigenen überzeugenden Argumenten und Belegen für Transparenz und Verantwortungs-bewusstsein sorgen.
Kampagnen und Initiativen mit nachhaltigem Zweck verbinden
Diese Strategie zielt darauf ab, dem Kunden die Begeisterung für das angebotene Handwerk zu vermitteln, indem zum Beispiel das Produkt mit einer Philosophie, einer Story dahinter verbunden wird: Wo kommt das Holz für die Möbel eines Tischlers her und was macht es so besonders? Was ist das Nachhaltige an der Unternehmensidee, den Werkzeugen oder der verbauten Solaranlage in Kombination mit dem Sanitärsystem? Die Antworten auf diese Art von Fragen können für Kunden oder Bewerber entscheidend sein.
Cause-Related-Marketing
Dieses Prinzip bezieht sich auf das nach außen getragene Bewusstsein für Nachhaltiges. Jeder hat wahrscheinlich schon einmal die Werbung einer Biermarke gesehen, die für jeden gekauften Kasten einen bestimmten Betrag für ökologische oder soziale Projekte spendet. Das Prinzip lässt sich ebenfalls im Handwerk anwenden. Gibt es regionale Projekte, die Dir in den Sinn kommen oder unterstützt Du sogar etwas ehrenamtlich? Dann mach darauf aufmerksam und achte immer darauf auch den Nutzen des nachhaltigen Projekts in den Vordergrund zu stellen.
Fazit
Schlussendlich ist es wichtig, nicht den Moralapostel zu spielen und mit erhobenem Zeigefinger zu kommunizieren. Zu schnell schalten Menschen dabei ab. Vielmehr geht es darum, auf Aspekte der Nachhaltigkeit hinzuweisen, die Deinen Handwerksbetrieb auszeichnen oder für die Dein Unternehmen einsteht.