5 Baustellentransporter für das Handwerk mit Förderprämie.
In diesem Artikel:
- Der vielseitige „Ford Transit Custom“ Hybrid.
- Zuverlässig nicht nur als Diesel: der „Mercedes E-Vito“.
- Die Alternative: Elektroumbau mit dem "Quantron Q-LI".
- Die Qual der Wahl bei den großen Schwestermodellen „VW ECrafter“ und „MAN eTGE“.
- Der aussichtsreiche Exot mit Brennstoffzelle "Renault Master Z.E. Hydrogen"
Immer striktere Abgasvorschriften und drohende Fahrverbote in Innenstädten fördern emissionsarme Motoren bei Nutzfahrzeugen wie Transportern im Handwerk. Für Betriebe ergibt sich daraus eine zunehmend größere Produktpalette, da die Hersteller vermehrt mit Hybrid- oder reinen Elektrovarianten ihrer Modelle auf den Markt drängen. Diese waren anfangs jedoch deutlich teurer in der Anschaffung und der Benutzung.
Heutzutage sind diese Modelle durch staatliche Förderung wie der „Bafa – Liste für förderfähige Elektrofahrzeuge“ und neue Technologien absolut konkurrenzfähig. Der Trend scheint in Richtung Elektrofahrzeug und Umweltschutz zu gehen, da immer mehr Hersteller auf diesen Zug aufspringen. Wir zeigen dir die effizientesten und interessantesten Baustellentransporter in diesem Jahr.
Dafür ziehen wir die Fahrzeuge aus den Gewichtskategorien der 2,8 und 3,5 Tonnen Klasse heran, da diese im Handwerk am gängigsten sind. Alle Modelle stehen zudem auf der bereits genannten Liste für förderfähige Elektrofahrzeuge des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Der vielseitige „Ford Transit Custom“ Hybrid.
Mit der kleineren Variante des Transporters, dem Modell „Transit Custom“, baut Ford einen vielseitigen Wagen in der Klasse bis 2,8 Tonnen Gesamtgewicht. Vielseitigkeit ist hier die größte Stärke, da es den Transit Custom in verschiedenen Ausführungen gibt, damit für jedes Gewerk etwas dabei ist. Dabei gibt es Karosserien vom Kastenwagen bis hin zur Doppelkabine mit zwei verschiedenen Dachhöhen und Radständen.
Die zulässigen Nutzlasten variieren nach Modell bis zu circa 1380 Kilogramm und einem Ladevolumen von bis zu gut 6 Kubikmetern. Um die Emissionen und den Kraftstoffverbrauch, um 8 Prozent zu senken, gibt es eine „Mild-Hybrid“ Version, die den 2 Liter Diesel Motor beim Anfahren und Stoppen elektrisch unterstützt. Hierbei ist laut Hersteller ein Verbrauch von 6 bis 8 Litern pro 100 Kilometer angegeben, bei Motorleistungen von 77 kW (105 PS) bis 125 kW (170 PS) sowie einem Preis ab 33.000 Euro.
Wer mit seinem Betriebsfahrzeug häufig in Innenstädten unterwegs ist, wo es öfter Elektroladesäulen gibt, kann zudem die „Plug-In-Hybrid“ Variante des Transit Custom mit Elektromotor in Betracht ziehen. Dieser hat rein elektrisch eine Reichweite von 50 Kilometern, kann aber durch die Zuschaltung des 1-Liter-Dieselmotors insgesamt rund 500 Kilometer fahren. Aufgeladen ist der Wagen an normalen Ladestellen in gut 4 Stunden. Den Plug-in-Hybrid gibt es von Ford in zwei Ausführungen mit jeweils 120 km/h Spitzengeschwindigkeit: Als Kastenwagen ab 48.000 Euro und als Kombi-Pkw ab 52.805 Euro. Ein Vorteil liegt hier aber beim kombinierten Spritverbrauch von rund 3,5 Litern pro 100 Kilometern bei effizienter Fahrweise.
Zuverlässig nicht nur als Diesel: der „Mercedes E-Vito“.
Auch der E-Vito von Mercedes eignet sich für wiederkehrende oder vergleichbare Routen beispielsweise in Innenstädten. Denn neben der zuverlässigen Dieselvariante kommt die reine Elektroausführung in der Kategorie der 2,8 Tonnen Gewichtsklasse hinzu. Zwar pendelt sich die Reichweite des E-Vito je nach Fahrstil zwischen 156 und 186 Kilometer ein, dafür steht er mit 1100 Kilogramm Nutzlast und 6 bis 6,6 Kubikmeter Ladevolumen seinem Dieselebenbild um nicht viel nach. Ein Vorteil hier, Mercedes bietet unzählige Ausstattungsmöglichkeiten an, um das optimale Baustellenfahrzeug für Deinen Betrieb zu bekommen. Zudem sind mit den 85 KW (116) bis zu 140 km/h möglich, was ihn von anderen Modellen abhebt.
Die Stärke des Motors lässt sich außerdem bequem am Lenkrad einstellen, um eine sparsame Fahrweise zu ermöglichen. Um einen Rundum-Service beim Ladevorgang und dem Baustellenfahrzeug selbst zu gewährleisten, bietet Mercedes das „eVan Ökosystem“ für vernetzte Ladeinfrastruktur, Ladedienste und Wartung an. Zu haben ist Transporter für Handwerker ab 45.000 Euro.
Die Alternative: Elektroumbau mit dem "Quantron Q-LI".
Die Gersthofener Quantron AG in der Nähe von Augsburg, hat sich dem Credo der „Schaffung einer sauberen und gesünderen Welt verschrieben.“ Sie gehört zur Haller GmbH, einem Spezialisten für Nutzfahrzeug. Am Q-Li lässt sich die Firmenstrategie gut erkennen, gebrauchte oder neue Transporter von Verbrennungs- auf Elektromotoren umzubauen. Das Modell von Quantron baut dabei auf dem „Iveco Daily“ auf. Somit ist der Elektroumbau auch in den Gewichtseinteilungen von 3,5 bis 7,2 Tonnen und den Ausführungen Pritschen-, Koffer- und Kastenwagen erhältlich.
Die Nutzlast schwankt bei den kleineren Modellen zwischen 800 und 1300 Kilogramm und größeren Pritschen zwischen 3200 und 4000 Kilogramm. Beachtlich ist außerdem die Leistung der Elektromotoren sowie deren Reichweiten mit bis zu 147 KW (200 PS) und 250 Kilometer.
Ein weiterer Pluspunkt, Quantron bietet neben den Autos auch passende Schnellladesäulen, Analyse-Apps und grünen Strom für den Kunden an. Damit verringert sich die Ladezeit auf 2 Stunden. Falls etwas kaputt geht oder gewartet werden muss, stehen in Europa 700 Partnerwerkstätten zur Verfügung. Die Elektromodelle sind ab circa 68.000 Euro zu haben. Wem das zu viel ist, kann auf die Hybrid-Umbauten für rund 37.000 Euro zurückgreifen.
Die Qual der Wahl bei den großen Schwestermodellen „VW ECrafter“ und „MAN eTGE“.
Auf den ersten Blick lassen sich die Formen der Schwestermodelle „ECrafter“ und „eTGE“ des Mutterkonzerns VW kaum unterscheiden. Auf technischer Seite noch weniger, denn unter beiden Motorhauben steckt ein 1-Gang-Automatikmotor. Allerdings stehen beide Elektroausführungen in der Gewichtsklasse von 3,5 Tonnen, wie die klassischen Dieselmodelle für die Baustelle, für solide Verarbeitung und Technik. Dabei sind die Kastenwagen in drei verschiedenen Längen (5,9 m; 6,8 m; 7,3 m) erhältlich.
Da die Batterien unter der Ladefläche verstaut sind, lassen sich 10,7 Kubikmeter Ladevolumen und eine Nutzlast von knapp 1000 Kilogramm erreichen. Ein Pluspunkt ist außerdem das „e-Charge Programm“ was Dir ermöglicht öffentliche Ladestationen in Deutschland und dem EU-Ausland zu nutzen. Als Extra gibt es beim Kauf des Baustellenfahrzeugs zusätzlich einen Umweltbonus von 5000 Euro. Allerdings sind die Elektrovarianten im Vergleich zu anderen Herstellern nur als Kastenwagen mit Hochdach zu erwerben.
Der aussichtsreiche Exot mit Brennstoffzelle "Renault Master Z.E. Hydrogen"
Schon seit 2018 gibt es den Renault Master auch als emissionsfreie (Z.E.: Zero Emissions) Elektroversion in der 3,5 Tonnen Gewichtsklasse. Der Kastenwagen ist zum jetzigen Zeitpunkt mit 3 verschiedenen Radständen zu erwerben und stellt mit dem soliden hauseigenen 57 KW (76 PS) Motor ein Baustellentransporter für kleinere Strecken dar. Die Reichweite ist mit 120 Kilometern etwas geringer als bei den anderen Herstellern.
Dafür hält der Master bei einem Ladevolumen von über 10,8 Kubikmeter und gut 1200 Kilogramm Nutzlast locker mit seinen Konkurrenten schritt. Auch die elektronischen Windstabilitäts- und Anhängerassistenten können überzeugen. Noch interessanter wird es allerdings in diesem Jahr mit der Hydrogen-Version des Renault.
Der Hersteller kündigte nämlich eine Variante mit Wasserstoffbrennzelle an, die die Elektrobatterien unterstützen sollen und so die Reichweite auf 350 Kilometer anheben. Außerdem ist die Brennzelle weniger anfällig gegen Kälte, was der Langlebigkeit der Akkus zugutekommt. Wann genau diese geniale Ausführung auf den Markt kommen wird, ist allerding nicht bekannt. Dafür ist der normale Master Z.E. ab 59.000 Euro zu haben.